Dienstag, 25. Dezember 2012

Weihnachten in Taipeh

Weihnachten mal anders 


Fröhliche Weihnachten! 
Weihnachten war dieses Jahr sehr anders für mich. Eine Weihnachtszeit, wie ich sie aus Deutschland gewohnt bin, gab es dieses Jahr für mich nicht und auch das eigentliche Weihnachtsfest viel mehr oder weniger aus. Weihnachten ist hier, sicherlich aus religiösen Gründen, nichts weiter als ein schöner Tag an dem man ein bisschen Süßes verschenkt. Weihnachten ist hier mehr oder weniger nur eine wichtige Sache für Geschäfte und Läden. Die sind alle geschmückt, es gibt Weihnachtslieder in den Geschäften und zahlreiche Aktionen, eben ähnlich wie man es aus Deutschland kennt. Aber das war's dann schon. Die Stadt ist nicht geschmückt und die Häuser auch nicht. Es sind um die 20 Grad und die Sonne scheint. Das ist sehr merkwürdig. Es gibt auch keine Ferien, also ich habe Weihnachten in der Schule verbracht. Man wünscht sich frohe Weihnachten, aber eigentlich kümmert sich niemand darum. 
Für uns Austauschschüler allerdings wurde ein Weihnachtswochenende von Rotary organisiert. Wir sind in die Berge gefahren und haben in einer Jugendherberge übernachtet. Da gab es dann eine Party und in der Nacht haben wir große Windlichter/Laternen fliegen lassen. Jeder hat seine Wünsche darauf geschrieben und dann haben wir sie steigen gelassen. Am nächsten Tag haben wir dann gewichtelt und unsere Geschenke verschenkt. Es war schön, Weihnachten mit der "Austauschschülerfamilie" verbringen zu können! 
Den 24. Dezember habe ich also in der Schule verbracht. Am Abend bin ich aber in ein Restaurant mit meinen Gasteltern gegangen. Das war sehr schön. Ich konnte ihnen erzählen, wie in Deutschland Weihnachten gefeiert wird und sie haben erklärt, dass das eigentlich keine große Sache in Taiwan ist. 
Am 25. Dezember, der eigentliche Weihnachtstag, musste ich auch in die Schule, allerdings in die Universität zum Chinesischunterricht. Da wir da nur Austauschschüler in der Klasse sind, haben wir kaum Unterricht gemacht, sondern nur Süßes gegessen und Fotos geschossen. Später haben wir noch gewichtelt und jeder hat ein kleines Geschenk bekommen und wir haben ein paar Spiele gespielt. 
Aber das war es dann dieses Jahr für Weihnachten!
Chinesischunterricht

Maggie aus den USA und ich

Schulorchester spielt Weihnachtslieder 

Beschreiben des Windlichts
Ich und Charlie (USA) 

Windlicht

Windlicht

Coming of age ceremony

Traditionelle Zeremonie in einem Tempel 



Taiwanische Kinder führen einen Tanz au
Am 09. Dezember hatten alle Austauschschüler aus meinem Distrikt in Taipeh die traditionelle "Coming of age ceremony". Das ist eine traditionelle Zeremonie bei der Jugendliche "offiziell" erwachsen werden. Das kann in etwa mit der Konfirmation oder Jugendweihe in Deutschland verglichen werden. 
Einen Monat vor der Zeremonie hatten wir begonnen Tänze und Gesänge einzustudieren, die wir dann dort aufgeführt haben. Es gab drei verschieden Gruppen, mit drei verschiedenen Tänzen. Die erste Gruppe hat einen Drachentanz einstudiert, die zweite Gruppe (in der war ich) hat einen Tanz mit "Waffen" einstudiert und die dritte Gruppe hat einen normalen Tanz einstudiert, mit traditionellen Figuren/Masken. Das Einstudieren war ziemlich chaotisch, weil unsere Lehrer kaum Englisch gesprochen haben und es gab immer wieder Missverständnisse aber am Ende hat es gut geklappt.
Am Tag der Zeremonie haben wir uns alle im Konfuziustempel in Taipeh getroffen. Das ist einer der größten Tempel zur Verehrung Konfuzius' in Taiwan. Er besteht aus 6 verschiedenen Gebäuden und war Ort unserer Coming of age ceremony. Am Vormittag haben wir eine Führung durch den Tempel bekommen. Das war ziemlich interessant und beeindruckend. Beim Bau des kompletten Tempels, zum Beispiel, wurden keine Nägel oder Schrauben benutzt. Alles ist nur ineinander gesteckt und hält trotzdem sogar den Erdbeben stand. 

Mir wurde das Stäbchen ins Haar gesteckt


Nach dem Mittagessen gab es eine Generalprobe und wir sind alles noch einmal durchgegangen. Da haben wir dann auch unsere traditionelle Kleidung für die Zeremonie bekommen. Später kamen dann unsere Gasteltern und ziemlich viele andere Leute um uns zuzugucken. Das Fernsehen war da und ganz viele Zeitungen. Am Nachmittag startete dann die eigentliche Zeremonie.Vor Beginn unserer Zeremonie mussten wir uns alle die Hände in einem kleinen Brunnen waschen. Dann haben die ersten zwei Gruppen ihre Tänze aufgeführt. Dann folgten ziemlich viele Reden und Ansprachen von verschiedenen Leuten und dann hat die dritte Gruppe ihren Tanz aufgeführt. Schließlich folgte dann der eigentliche Akt des Erwachsenwerdens. Wir hatten alle eine Urkunde bekommen und mussten symbolisch unter einem kleinen Altar oder Tisch durchlaufen. Danach wurden wir von unseren Gasteltern zu Erwachsenen erklärt, in dem sie den Mädchen ein Stäbchen ins Haar gesteckt und den Jungen eine Kappe auf den Kopf gesetzt haben. Meine Gasteltern waren leider nicht da an diesem Tag, aber die Mama eines Freundes hat das für mich gemacht.
Da waren wir offiziell taiwanische Erwachsene! 
Durchlaufen des Altars

Drachentanz während des Einstudierens 
Ida, Lauren (Australien), Maggie (USA)

Traditioneller Tanz von Kindern